Frage 1

Wie wahrscheinlich ist es, eine Krebserkrankung weiterzuvererben?
5-10% oder 25-30%?

Krebserkrankungen werden durch Veränderungen in den Genen ausgelöst. Bei einem Großteil der Krebsarten entwicklen sich diese genetischen Mutationen erst nach der Geburt.

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Lösung frage 1

Nur in circa fünf bis zehn Prozent der Fälle geht Krebs auf eine angeborene genetische Veranlagung zurück. Selbst bei ein, zwei oder auch drei Krebsfällen in der Familie ist nicht zwangsläufig von einer Vererbung der Erkrankung auszugehen. Besteht dennoch Unsicherheit, kann eine umfassende humangenetische Beratung Klarheit verschaffen.

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Frage 2

Wie viele unterschiedliche
Krebsarten gibt es?
Etwa 50 oder über 300?

Mit den wachsenden Erkenntnissen zu Entstehung und Ursachen unterscheidet die Wissenschaft Krebs heute nicht mehr nur danach, an welcher Stelle im Körper er auftritt, sondern auch zunehmend nach den Merkmalen, durch die sich Tumorzellen von gesunden Zellen unterscheiden, und den genetischen Veränderungen, die den Krebs auslösen.

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Lösung frage 2

Über 300 Krebsarten sind bekannt und es werden immer mehr. Das Wissen um spezifische Unterscheidungsmerkmale von Tumorzellen im Vergleich zu gesunden Zellen ermöglicht es, Krebs immer präziser zu behandeln. Denn diese Unterscheidungsmerkmale bilden die Basis für die Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapien.

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Frage 3

Wie viele Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs?
5 Millionen oder etwa 500.000?

2018 lebten in Deutschland insgesamt rund 1,6 Millionen Krebskranke,
deren Diagnose nicht länger als 5 Jahre zurücklag.

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Lösung frage 3

Rund 498.000 Menschen in Deutschland erkrankten 2018 neu
an Krebs. Für das Jahr 2022 gehen Fachleute von einem Anstieg auf über 510.000 Krebsneuerkrankungen aus.

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Frage 4

Gibt es eine Möglichkeit, Krebs 100%ig vorzubeugen?
Ja oder nein?

Krebs kann durch ganz verschiedene Auslöser entstehen. Bekannte Krebsrisikofaktoren sind Rauchen,
Übergewicht, Bewegungsmangel, Sonne oder die natürliche Strahlung in der Umwelt, um nur einige
zu nennen.

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Lösung frage 4

Nein. Sicher verhindern lässt sich Krebs nicht, denn er entsteht oft zufällig: Normale Vorgänge in der Zelle können Fehler im Erbmaterial verursachen, wodurch eine gesunde Zelle zur Krebszelle wird. Selbst wenn alle bekannten Krebsrisikofaktoren beachtet werden – man sich gesund ernährt, nicht raucht, etc. – kann man an Krebs erkranken. Dennoch kann die Vermeidung der Risikofaktoren und Vorbeugung dazu beitragen das Risiko für einige häufigere Krebsarten zu vermindern.

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Frage 5

Krebs kann in manchen Fällen schon heute geheilt werden.
Wahr oder falsch?

Krebs entwickelt sich immer mehr von einer lebensbedrohlichen zu einer chronischen Erkrankung. Menschen, die erfolgreich behandelt werden, erhalten neue Lebenschancen und können länger und aktiver am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilhaben.

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Lösung frage 5

Wahr, bei einigen Krebserkrankungen kann mit Hilfe moderner Medikamente schon heute eine sogenannte funktionelle Heilung erzielt werden. Das bedeutet, Patient:innen sterben nicht mehr an der Tumorerkrankung, sondern an etwas anderem. In bestimmten Fällen kann die Erkrankung sogar vollständig besiegt werden. Dazu beigetragen haben vor allem auch Krebsmedikamente mit neuartigen Wirkprinzipien.

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Frage 6

Kann der Erfolg einer Krebstherapie für Patient:innen sicher vorhergesagt werden?
Ja oder nein?

Das Vorliegen ganz bestimmter Marker im Blut oder Tumorgewebe kann zeigen, ob eine bestimmte Behandlung bei einer Patientin oder einem Patienten überhaupt wirken kann. Tests dazu gibt es vor
allem für moderne zielgerichtete Medikamente. Viele dieser Mittel wirken nur, wenn die Tumorzellen bestimmte Eigenschaften bzw. Veränderungen (Biomarker) aufweisen, da sie genau daran ansetzen.

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Lösung frage 6

Nein, sicher vorhersagen lässt sich die Wirkung auch bei modernen, zielgerichteten Therapien noch nicht. Mit Tests lässt sich zwar das Vorhandensein ganz spezieller Tumormarker nachweisen. Da Krebs durch eine Reihe spezifischer, in ihrem Zusammenspiel komplexer Faktoren bestimmt wird, bedeutet das Vorhandensein eines bestimmten Biomarkers jedoch nicht automatisch, dass eine zielgerichtete Therapie auch auf jeden Fall wirkt.

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Frage 7

Immuntherapien stärken das Immunsystem generell und machen es fit gegen den Krebs.
Wahr oder falsch?

Generell ist das Immunsystem durchaus in der Lage, Krebszellen zu erkennen und zu vernichten – sofern sie sich deutlich von gesunden Zellen unterscheiden. Viele Tumoren haben aber erfolgreich Ausweichmechanismen entwickelt, um sich vor dem Immunsystem zu verstecken: Ihre Krebszellen zeigen keine so eindeutigen Merkmale, verändern sich ständig, machen sich quasi „unsichtbar“ für das Immunsystem oder hemmen die Immunreaktion.

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Lösung frage 7

Falsch, das stimmt so nicht. Eine allgemeine, ungezielte Stärkung des Immunsystems reicht zur Krebsbekämpfung in der Regel nicht aus. Vielmehr machen sich Immuntherapien das körpereigene Immunsystem zunutze, um die Ausweichstrategien zu umgehen und den Krebs zu beseitigen. Sie lenken die Abwehrmechanismen des Immunsystems gezielt auf die Krebszelle und zerstören sie. Dafür kommen ganz
unterschiedliche Ansätze infrage.

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Frage 8

Sind Krebszellen in der Lage, das
Immunsystem auszubremsen?
Ja oder nein?

Das Immunsystem besitzt Kontrollpunkte, sog. Checkpoints, die als Art natürliche Bremse fungieren. Durch die Bindung bestimmter Moleküle an Rezeptoren von Immunzellen (T-Zellen) kann die Bremse ausgelöst werden. In der Folge greifen die Immunzellen nicht mehr an.

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Lösung frage 8

Ja. Immun-Checkpoints fungieren als Art Bremse, damit das Immunsystem nicht gesunde Zellen angreift. Manche Tumoren nutzen diesen Mechanismus. Sie stellen vermehrt Moleküle zum Aktivieren der Checkpoints her, um so dem Angriff der Immunzellen zu entkommen. Der Therapieansatz der Immun-Checkpoint-Hemmer soll die Kontrollpunkte sperren, so die Bindung von Molekülen an sie verhindern und erreichen, dass das Immunsystem den Tumor wieder bekämpft.

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Frage 9

Ist es vorstellbar, dass Krebs mit einer einmaligen Behandlung langfristig bekämpft werden kann?
Ja oder nein?

Das Immunsystem kann sich durch „Gedächtnis-Zellen“ Krankheitserreger merken und uns vor einer erneuten Infektion schützen. Diese Gedächtnis-Zellen bleiben auch nach der Erkrankung jahrelang im Körper und können bei erneuter Infektion den Keim sofort wieder bekämpfen – meist ohne dass wir davon etwas bemerken. Wir sind immun gegen den Erreger.

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Lösung frage 9

Ja, vorstellbar ist das. Bei der Chimären Antigen-Rezeptor-T-Zell-Therapie (CAR-T-Zell-Therapie) werden Patient:innen Zellen des Immunsystems entnommen und im Labor gentechnisch mit einem neuen Rezeptor versehen. Zurück im Körper können die veränderten T-Zellen mit Hilfe des künstlichen Rezeptors die Krebszellen erkennen und gezielt zerstören. Da die CAR-T-Zellen als Teil des erworbenen Immunsystems langfristig im Körper bleiben und das Immunsystem eine Art Gedächtnis hat, wäre es vorstellbar, dass sie eine langanhaltende Wirkung haben und es so nur einer einmaligen Behandlung bedarf.

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Frage 10

Bispezifische Antikörper sind kleinste Moleküle, die sich an den Krebszellen festbeißen und sie so für das Immunsystem markieren. Wahr oder falsch?

Antikörper erkennen als Bestandteil der Immunabwehr bestimmte Merkmale auf Fremdkörpern, das kann auch typische Strukturen auf Tumorzellen umfassen. Viele sogenannte monoklonale Antikörper sind daher bereits als Krebsmedikament zugelassen.

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Lösung frage 10

Falsch. Bispezifische Antikörper sind Antikörperkonstrukte, die gleich zwei Bindungsstellen haben. So bindet der Antikörper mit einer Bindungsstelle an eine T-Zelle und gleichzeitig mit der anderen an ein typisches Zielmerkmal einer Tumorzelle. Bispezifische Antikörper können so die potentesten Abwehrzellen des Körpers, die T-Zellen, gezielt mit den Tumorzellen verbinden. Durch diese Bindung kann das Immunsystem die Krebszellen gezielt zerstören.

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