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Wie werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa diagnostiziert und behandelt?

Die Einführung von modernen Therapien und Medikamenten war ein wichtiger Meilenstein in der Versorgung von Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Mit ihnen besteht nun eine Vielzahl an Möglichkeiten, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zu therapieren. Gleichzeitig wird die Behandlung von CED-Patient:innen immer komplexer, da der Verlauf der Krankheit und der Beschwerden sehr unterschiedlich ausfallen können und die passende, patientenindividuelle Auswahl der Therapieoption und des passenden Medikaments immer wichtiger wird. Hier finden Sie Hintergründe zur Diagnose und Therapieoptionen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Diagnose der CED
Krankheitsverlauf der CED
Behandlung der CED

Sie sind Ärztin oder Arzt und interessieren sich für mögliche Therapieansätze in der CED?
Mehr Informationen finden Sie im Bereich für Fachkreise.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) erkennen: Die Diagnose

Trotz ausgeprägter Beschwerden und Symptome kann es dauern, bis die gesicherte Diagnose CED vorliegt. Die Diagnostik einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung umfasst häufig klinische, laborchemische, endoskopische, bildgebende und histopathologische Untersuchungen. Ein diagnostischer Goldstandard fehlt bislang.1,2

Bei Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Darms setzt sich die Diagnostik aus verschiedenen Maßnahmen zusammen, die schließlich ein Gesamtbild ergeben:1,2

  • Anamnese: Familienanamnese, Art und Beginn der Beschwerden und Symptome, wie z. B. Schmerzen im Bauch, Durchfälle, Blut im Stuhl
  • körperliche Untersuchung
  • Labordiagnostik
    • Blut: u.a. Blutbild, Entzündungsstatus, Eisenhaushalt, Nierenfunktion, Transaminasen und Gamma-Glutamyltransferase
    • Stuhlprobe: Ausschluss einer infektiösen Durchfallerkrankung
  • apparative, bildgebende Verfahren wie Koloskopie (Darmspiegelung), Sonographie (Ultraschall) und gegebenenfalls Magnetresonanztomographie (MRT) des Darm

Entscheidend für die gesicherte Diagnose eines Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa ist neben der Koloskopie vor allem die Histopathologie. Die pathomorphologischen Kriterien ergeben sich aus einer Gewebeprobe (Biopsie) der Darmwand in verschiedenen Darmabschnitten und in manchen Fällen auch der Speiseröhre und des Magens. Bei einer Minderheit der Patient:innen ist eine exakte Zuordnung zu einer der beiden Erkrankungen allerdings nicht möglich. Diese Form wird „indeterminierte Colitis“ genannt.1

Ärztin erklärt einem Patienten mit CED die Diagnose anhand eines Tablets.

Eine gesicherte Diagnose CED setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen.

Wie können chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) verlaufen?

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können patientenindividuell sehr unterschiedlich verlaufen. Nach einem ersten akuten Krankheitsschub kann bei vielen Patient:innen eine längere Ruhephase ohne Symptome auftreten. Bei einem Teil der Betroffenen kann es zu einem steroidrefraktären Verlauf kommen, das heißt durch die kontinuierliche Gabe hoher Steroid-Dosen lässt sich kein therapeutischer Erfolg mehr erzielen und andere Behandlungsoptionen werden in Betracht gezogen. Bei anderen Patient:innen kann wiederum ein steroidabhängiger Verlauf eintreten.2,3

Klinische Parameter, die auf einen ungünstigen Verlauf bei Morbus Crohn hinweisen, sind ein jüngeres Alter bei Erstmanifestation (unter 40 Jahre), hohe CRP-Werte und perianale Läsionen (Marisken, Fissuren, Abszesse und Fisteln).4

Wie werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa behandelt?

Die Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sollte immer individuell an die Patient:innen angepasst werden. Behandlungsziele sind die Therapie des akuten Schubs, also die Reduktion der Symptome (z. B. Durchfälle, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen), und schließlich eine dauerhafte klinische steroidfreie Remission.1,2

Die Auswahlkriterien der Medikamente orientieren sich an Schwere, Dauer und Verlauf der Krankheit sowie Lokalisation (endoskopisches Befallsmuster). Auch das Ansprechen auf vorangegangene Therapiemaßnahmen, aufgetretene Nebenwirkungen und weitere patientenindividuelle Faktoren (z.B. Begleiterkrankungen oder der Ernährungszustand) spielen bei der Therapieauswahl eine wichtige Rolle.2 Da die Patientenpräferenzen für die Adhärenz entscheidend sind, sollten mögliche Therapieoptionen immer gemeinsam mit dem/der Patient:in abgestimmt und der/die Patient:in in den Entscheidungsprozess bei der Auswahl des passenden Medikaments eingebunden werden.1,2

Welche medikamentösen Therapiemaßnahmen werden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt?

Zur Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen stehen Gastroenterolog:innen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Folgende Substanzklassen und Wirkstoffe können – je nach Schweregrad und Ausdehnung der Entzündung – eingesetzt werden:1,2

  • Aminosalizylate
  • entzündungshemmende Kortikosteroide (Steroide)
  • Immunsuppressiva / Immunmodulatoren

Bei Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Krankheitsaktivität können auch diese Substanzklassen eingesetzt werden:

  • Biologika (z.B. Anti-IL-23-Antikörper, Anti-IL-12/23-Antikörper, Anti-TNF-Antikörper, Integrin-Antagonist)
  • Small Molecules (z.B. JAK-Inhibitor, S1P-Rezeptor-Modulator)

Neben der Anwendung (z.B. orale Einnahme via Tabletten oder subkutane Injektion via Spritze oder Pen, oder Infusion) können sich die Biologika und Small Molecules vor allem hinsichtlich Wirkmechanismus und Angriffspunkt in der Immunkaskade unterscheiden.

Die medikamentösen Therapiemöglichkeiten und -risiken sollten immer gegen eine operative Therapie abgewogen werden. Bei Morbus Crohn kann bei einem isolierten Befall der Ileozökalregion und fehlendem Ansprechen auf Steroide eine Ileozökalresektion in Betracht gezogen werden2 – ein chirurgisches Verfahren zur Entfernung (Resektion) von Teilen des letzten (distal) Abschnitts des Dünndarms (Ileum) und des Anfangs (proximal) des Dickdarms (Caecum). Bei Colitis ulcerosa ohne Ansprechen auf die medikamentöse Therapie (therapierefraktär) oder maligner Entartung der Erkrankung hat sich die Proktokolektomie als Standardoperation etabliert.1 Als Proktokolektomie bezeichnet man die chirurgische Entfernung von Dickdarm (Colon) und Enddarm (Rektum).

Schaubild: medikamentöse Therapien bei CED

Warum ist es so wichtig, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) umfassend zu behandeln?

Die Patient:innen sollen durch eine individuelle Therapie ein möglichst normales Leben führen können. Die Ziele sind eine umfassende Symptomlinderung, ein frühzeitiges und dauerhaftes Eindämmen der Entzündung und langfristig eine endoskopische Remission, d.h. die Abheilung der Darmschleimhaut. Das kann vor langfristigen strukturellen Schäden im Verdauungstrakt schützen und Komplikationen wie Fistelbildung und Stenosen vermindern.1,2,6

Eine Abheilung der Darmschleimhaut kann u.a. auch dazu beitragen, dass Patient:innen seltener ins Krankenhaus eingewiesen und operiert werden müssen. Eine adäquate Therapie kann die Lebensqualität von Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ganz entscheidend verbessern.6

Neben der medikamentösen Therapie sollten psychosoziale Aspekte, die mit einer chronischen Erkrankung einhergehen können, z.B. in Form einer Psychotherapie, einbezogen werden.2

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Morbus Crohn & Colitis ulcerosa
Services & Support für Patient:innen
  1. Kucharzik T et al. Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa (Version 6.2), Z Gastroenterol 2024;62(2):769–858.
  2. Sturm A et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (Version 4.1) – living guideline; Z Gastroenterol 2024;62(8):1229-1318.
  3. Wehkamp J et al. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Dtsch Arztebl Int 2016; 113:72–82.
  4. Lange K, Stallmach A. Morbus Crohn – Erstdiagnose und Verlauf. Dtsch Med Wochenschr 2014;139:714-717.
  5. Henschel R et al. Morbus-Crohn-assoziierte Dermatosen. Dtsch Arztebl 2002; 99(50): A-3401 / B-2864 / C-2665.
  6. Turner D et al. STRIDE-II: An Update on the Selecting Therapeutic Targets in Inflammatory Bowel Disease (STRIDE) Initiative of the International Organization for the Study of IBD (IOIBD): Determining Therapeutic Goals for Treat-to-Target strategies in IBD. Gastroenterology 2021;160(5):1570-1583.
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