Unspezifische Symptome und das relativ seltene Auftreten der Erkrankung sind unter anderem der Grund dafür, dass die Diagnose der pulmonalen Hypertonie (PH) und pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH) in jedem 5. Fall immer noch erst nach 3 Jahren oder länger gestellt wird.1 Eine gute interdisziplinäre Vernetzung zwischen verschieden Fachbereichen ist dabei der Schlüssel für eine rechtzeitige Diagnose. Der Weg und der Fachbereich, der den entscheidenden Hinweis auf die Diagnose bringt, können unterschiedlich sein. Erste Hinweise auf eine P(A)H können sich zwar in verschiedenen Diagnostikmethoden verbergen, aber oft ergibt erst das Gesamtbild einen klaren Verdacht.
Eine große Herausforderung bei P(A)H ist, dass diese im Vergleich zu anderen pneumologischen oder kardiologischen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel Asthma, COPD oder koronare Herzerkrankungen, seltener auftritt. Deshalb ist ein entscheidender Punkt, überhaupt erst mal an P(A)H zu denken.
Diese Seite soll Ihnen einen Überblick geben, wo Sie in Ihrem Fachbereich Hinweise auf P(A)H entdecken können, welche Methoden in anderen Fachbereichen eine Rolle spielen und was bei einem Verdacht auf P(A)H die nächsten Schritte sind.
Der allgemeinmedizinische Fachbereich nimmt eine wichtige Position ein: Oft stellen sich Patient:innen mit unspezifischen Symptomen zunächst bei ihren Hausärzt:innen vor. Risikopatient:innen sind vielleicht regelmäßig zu Untersuchungen da und generell liegt oft ein umfassendes Bild von Patient:innen vor.
Die Symptome bei P(A)H sind leider – und insbesondere in frühen Stadien – sehr unspezifisch. Das Leitsymptom bei P(A)H ist Dyspnoe. Weitere Symptome sind unter anderem Schwäche und Schwindel. Typischerweise kommen Synkopen hinzu.2 Weiteres zu den typischen Symptomen bei P(A)H.
P(A)H kann jeden treffen – deshalb ist es schwer, „typische“ PAH-Patient:innen zu definieren. Schwedische Registerdaten zeigen für idiopathische PAH zum Beispiel ein medianes Alter von 68 Jahren. Etwa ein Drittel dieser Patient:innen hatte 2 Komorbiditäten oder mehr (z. B. Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen).3 Mehr zu den Charakteristika von PAH-Patient:innen.
Verschiedene Risikofaktoren sind mit einer erhöhten Prävalenz für eine PAH assoziiert.4 Dazu zählen neben einer HIV-Infektion, angeborenen Herzfehlern und Lebererkrankungen auch Autoimmunerkrankungen wie systemische Sklerose (aus der Gruppe der Bindegewebserkrankungen).4 Informieren Sie sich hier ausführlich zu den einzelnen Risikogruppen.
Mit einfacher Diagnostik kann der Weg zur Diagnose oft entscheidend verkürzt werden. Dem Elektrokardiogramm (EKG) kommt dabei besondere Bedeutung zu: Sofern hier eine Rechtsachsenverschiebung nachgewiesen wird, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer P(A)H.5 Das Fehlen einer Rechtachsenverschiebung im EKG schließt eine PAH allerdings nicht aus.4 In diesem Fall sind weitere diagnostische Parameter wie beispielsweise die Bestimmung des NT-proBNP-Wertes (N-terminales pro-B-Typ-natriuretisches Peptid) notwendig, um das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer PAH weiter einschätzen zu können.4 Mehr zu den Diagnostikmethoden in der PAH.
Bei Verdacht auf PAH kann die Überweisung in die Kardiologie für eine Rechtsherzechokardiografie Aufschluss bringen. Anhand der Echokardiografie kann oft entschieden werden, ob eine Überweisung ins PH-Zentrum für eine Rechtsherzkatheteruntersuchung sinnvoll ist.4 Hier finden Sie Informationen zu kardiologischen Anzeichen für eine PAH.
Oft setzt sich das Gesamtbild „Diagnose PAH“ aus vielen Einzelergebnissen der verschiedenen Fachdisziplinen zusammen. Einzelne Untersuchungsergebnisse können daher zwar ein Hinweis auf eine PAH sein, werden aber vielleicht nicht unbedingt mit PAH in Verbindung gebracht. Aus kardiologischen oder pneumologischen Untersuchungen lassen sich hier ggf. Hinweise ableiten – insbesondere wenn diese bei Ihnen zusammenlaufen. Wichtig ist auch, dass negative Untersuchungsergebnisse nicht bedeuten, dass keine PAH vorliegt. Eine normale Lungenfunktion oder das Fehlen einer Rechtsachsenverschiebung im EKG schließt eine PAH z. B. nicht aus.4
Das Leitsymptom bei P(A)H ist Dyspnoe, daher besitzt auch die Pneumologie bei der PAH-Diagnose einen hohen Stellenwert.2 Häufig werden Patient:innen mit Dyspnoe in die pneumologische Praxis überwiesen. Ihre Fachkenntnis hilft dabei, häufige Krankheitsbilder wie Asthma oder COPD schnell auszuschließen und bei unklarer Dyspnoe auf die Anzeichen für PAH zu achten.
Besonders in frühen Stadien sind die Symptome bei P(A)H sehr unspezifisch. Neben dem Leitsymptom Dyspnoe treten anfangs häufig Symptome wie Schwäche und Schwindel auf, die auch auf viele andere pneumologische Erkrankungen hindeuten können (wie z. B. Asthma oder COPD). Typischerweise kommen Synkopen hinzu.2 Mehr zu den Symptomen bei P(A)H.
P(A)H kann prinzipiell jeden treffen. Während das mediane Alter für idiopathische PAH laut NIH-Register in den 1980er-Jahren noch mit 36 Jahren angegeben wurde, so liegt dieses gemäß aktuelleren schwedischen Registerdaten bei 68 Jahren. In vielen Fällen treten auch Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen als Komorbiditäten auf.3, 6 Lesen Sie hier mehr zu den Charakteristika von PAH-Patient:innen.
Verschiedene Risikofaktoren wie eine HIV-Infektion, angeborene Herzfehler, Lebererkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wie systemische Sklerose sind mit einer erhöhten PAH-Prävalenz assoziiert.4 Insbesondere bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern oder systemischer Sklerose sollten Sie daher PAH stets als mögliche Ursache für unklare Dyspnoe in Betracht ziehen.4 Hier können Sie sich ausführlich zu den einzelnen Risikogruppen informieren.
Lungenfunktion, Blutgasanalyse und Spiroergometrie können weitere Hinweise auf eine P(A)H liefern. Erhärtet sich der Verdacht, ist eine Überweisung in die Kardiologie zur Rechtsherzechokardiografie sinnvoll. Dabei sollte immer bedacht werden, dass eine normale Lungenfunktion eine PAH nicht ausschließt.4 Erfahren Sie hier mehr zu den pulmologischen Anzeichen für PAH.
Besonders in der Spiroergometrie zeigen sich oft Hinweise auf eine P(A)H. Während die Lungenfunktion häufig normal oder nur leicht eingeschränkt ist, findet man hier in der 9-Felder-Grafik nach Wasserman Anzeichen wie eine Effizienz der Atmung, die sich nicht mehr steigern lässt, oder ein steilerer Anstieg der Herzfrequenz unter höherer Belastung, als man erwarten würde.7 Mehr zur Diagnostik mittels Spiroergometrie.
Bei Verdacht auf PAH oder unschlüssigen Untersuchungsergebnissen kann die Überweisung in die Kardiologie für eine Rechtsherzechokardiografie sinnvoll sein. Oft zeigen sich dort weitere Hinweise auf eine P(A)H und es kann eine Überweisung ins PH-Zentrum für eine